Alltagsfotos 5/5 2022

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7:59 Uhr – Ich bin in diesem Jahr äusserst uninspiriert mit den Fotos. Naja Punkte gehen immer. Jedenfalls habe ich gerade Pauline verabschiedet – sie schreibt heute den letzten Test des Schuljahres und dann gehen sie (finnischer Sportunterricht ist einfach herrlich) zwei Stunden auf den Golfplatz Golf spielen – und mache mich jetzt auch abfahrbereit.

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17:13 Uhr – Ich komme zurück nach Hause, ziehe meine Schuhe aus und sehe, dass mein Strumpf kaputt ist und ganz bedröppelt guckt.

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18:40 Uhr – Ich habe Pauline zum Training gefahren und weil heute kurzes Training ist („nur“ zwei Stunden) vertreibe ich mir die Zeit mit einem Freitagabendspaziergang in der Nähe. Lange stehe ich auf der Eisenbahnbrücke und vorfreue mich auf den Sommer.

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19:14 Uhr – Leberblümchen!

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20:22 Uhr – Spaziergang und Training sind beendet. Auf der Heimfahrt halten wir noch kurz an der Bücherei um ein vorbestelltes Buch abzuholen. Bemerkenswert ist, dass das Buch für Pauline ist, die bis vor kurzem überhaupt nicht gern gelesen hat. (Freudig hüpfendes Mutterherz!)

Alltagsfotos 4/5 2022

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8:17 Uhr – Vor dem Gehen schnell noch Augentropfen. Die Birkenpollen soll der Teufel holen! (Besten Dank an die liebste Freundin, die mir diese Tropfen empfohlen hat, die sind wirklich super!) Leider kann ich bei mir selbst Augentropfen nur im Liegen verabreichen und nun liege ich hier so schön auf dem Sofa…

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8:34 Uhr – Ich habe mich doch aufgerafft, obwohl es schon wieder regnet. Auf dem Radweg muss man Slalom fahren um keinen Regenwurm zu überfahren.

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17:29 Uhr – Der Arbeitstag war… arbeitsreich. Ich nutze eine Regenpause um nach Hause zu fahren.

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19:44 Uhr – Wir haben Abendbrot gegessen und nun ist der Hamster dran. Ich gehe Löwenzahn pflücken und sehe, dass es draussen jetzt österlich wird.

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20:00 Uhr – Es muss am Wetter liegen. Ich habe das dringende Bedürfnis mich ins Bett zu legen und mir die Decke über den Kopf zu ziehen. Eigentlich möchte ich Robbenfernsehen gucken, aber die sind gerade unterwegs. Also Fischadlerfernsehen. Der Lifestream ist mit Ton und ich höre so viele Vögel singen und rufen. Der Fischadler quietscht auch ein bisschen vor sich hin. Jetzt geht’s mir wieder gut :)

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Alltagsfotos 3/5 2022

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8:25 Uhr – Heute dann doch mal wieder Home Office. Ich erwarte ein Paket und ausserdem regnet und stürmt es. In der Wohnung ist es so finster, dass ich jetzt doch mal das Licht einschalte.

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11:23 Uhr – Trari trara, die Post ist da. In diesem liebevoll verpackten Karton befindet sich ein neuer Staubsauger. Unserer war kaputt und da die Garantie noch (lange!) nicht abgelaufen war, bat man mich das defekte Gerät nach Schweden zu schicken. Erst als es dort angekommen war, schickte man einen Neuen zu uns. Ich freue mich also, dass wir jetzt nach Wochen endlich wieder einen Staubsauger im Haus haben, aber leider ist es das falsche Modell. (AUGENROLL-EMOJI)

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12:04 Uhr – Mittagspause. Heute leistet mir Schorsch Gesellschaft. Wir hatten schon seit vielen Jahren keinen Vappu-Ballon mehr. Dieser hier ist uns quasi zugeflogen. Der Iso klaubte ihn von der sehr hohen Decke des Einkaufszentrums, wo er in der Woche vor Vappu beruflich zu tun hatte. Es tut mir schon leid für das Kind, dem er entglitten ist, aber er bereitet mir echt Freude.

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18:46 Uhr – Feierabend. Pauline kam etwas angeschlagen aus der Schule nach Hause, musste also nicht zum Training gefahren werden und so fiel auch mein geplanter Ausflug zum Gartenmarkt aus. Muss ich mich also anderweitig an Grünzeug erfreuen.

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19:32 Uhr – Ich bin durch den Wald zum See gelaufen und muss jetzt lachen.

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Alltagsfotos 2/5 2022

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8:59 Uhr – Den Rucksack passend zu den Strümpfen ausgewählt gepackt und nun wird’s aber wirklich höchste Zeit loszukommen. Pauline ist – der Streik ist zu Ende – schon vor 10 Minuten in die Schule gefahren. Höchst aufgeregt, denn heute erfährt sie wer ab August, wenn sie auf die „Oberschule“ (7.-9. Klasse) wechselt, ihre Mitschüler sein werden. Ihr grösster Wunsch ist, dass sie mit ihrer deutschen Freundin, die auch auf diese Schule gehen wird und mit der sie quasi seit ihrer Geburt unzertrennlich ist, in eine Klasse kommt. Bei acht Parallelklassen stehen die Chancen nicht allzu gross, aber tatsächlich klappt es :)

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11:33 Uhr – Gemeinsam mit meiner Freundin sitze ich im Kaffeeraum, wir essen Mittag und geniessen den Blick auf den eisfreien (!) See und den Hauch von Grün an den Bäumen. (Wie, ihr seht kein grün? Guckt mal richtig hin!) Die Freundin ist den ersten Tag seit ihrer Covid-Infektion wieder im Büro und wir unterhalten uns darüber wie unschön es ist, dass im Krankheitsfall niemand unsere Arbeit übernimmt, sondern sie sich einfach immer weiter auftürmt. Augen auf bei der Berufswahl!

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17:21 Uhr – Mit einer weiteren Freundin bin ich die Stadt gelaufen um gemeinsam ins Kino zu gehen. Ich komme mir etwas verwegen vor, da ich schon das zweite Mal in fünf Tagen im Kino bin. Aber nach zwei Jahren Pandemie gibt es einiges nachzuholen. Der neue Downton Abbey Film ist „comfort food“, so wie der Vorgänger und die Serie auch, allerdings waren wir uns hinterher einig, dass man es inhaltlich etwas zu gut gemeint hat. (Achtung Spoiler!) Eine Hochzeit, zwei Hochzeitsanträge, zwei andere Anträge, eine Krankheit, ein Todesfall, ein Baby, eine Reise an die Riviera , eine alte Liebesgeschichte, eine unsichere Vaterschaft, ein Filmdreh mit angeschlossenen Dramen… Uff.

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20:54 Uhr – Wir waren im Anschluss noch eine Kleinigkeit essen und trinken und jetzt bin ich auf dem Heimweg. Ich freue mich so über den eisfreien See und die inzwischen wieder ganz schön langen Tage (über 17 Stunden liegen zwischen Sonnenauf- und Untergang).

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21:34 Uhr – Ich habe die Familie begrüsst und gehe nochmal kurz in den Garten, weil dort jetzt wieder Hamsterfutter wächst.

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Alltagsfotos 1/5 2022

Nummer 8 der 5×5 Alltagsfotos im Mai. Ich bin jedes Jahr auf’s neue überrascht, dass ich überhaupt an die Fotoserie denke. Irgendwann mache ich  ein Fotobuch daraus.

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7:56 Uhr – Ich habe mich endlich aus dem Bett gequält, das war heute eine eher schwierige Angelegenheit. Montagmorgen plus Corona-Nachwehen und Pollenallergie… Da heute 9-18 Uhr das Wasser abgestellt wird, lege ich erstmal ein paar Vorräte an.

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8:13 Uhr – Ich frühstücke allein. Das Kind kann den fünften Wochentag in Folge ausschlafen, da die Lehrerinnen und Lehrer streiken. Zur Unterhaltung spiele ich Wordle. Eigentlich spiele ich niemalsnicht Online-Spiele, aber das hier ist toll. Das Allerbeste: man kann es nur einmal am Tag spielen und kommt nicht in Versuchung seinen Tag damit zu verbringen. Ausserdem spielt es meine Mama auch und ich liebe es mit ihr ausführlich die Lösungsworte und die Wege dahin zu besprechen.

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17:45 – Feierabend. Seit Anfang April bin ich zurück im echten office und es ist SO schön! Andere vier Wände, andere Leute, Gespräche auf dem Gang und im Kaffeeraum, Seminare in 3 D, ein fester Schreibtisch mit grossem Bildschirm und bequemen Stuhl davor, Arbeitsgruppentreffen mit Brettspielen, fertig gekochtes Mittagessen… Jetzt aber Heimweg. Angeblich sind 10°C, aber mir pfeift ein eisiger Wind um die Ohren und ich bin froh um meine Mütze und Handschuhe. Und ja, so hübsch sieht finnischer Frühling aus!

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19:12 Uhr – Ich habe das Gefährt getauscht und hole Pauline vom Training ab. Seit die Benzinpreise so hoch sind, lassen wir immer den Verbrauch anzeigen, was echt hilft sparsam zu fahren. Innerfamiliär hat sich ein kleiner Wettstreit darum ergeben, wer die Turnhallentour mit dem geringsten Durchschnittsverbrauch schafft. Als ich auf dem Parkplatz ankomme, habe ich einen neuen Rekord erreicht und muss ein Beweisfoto machen.

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20:26 Uhr – Immer noch kein Wasser und unsere Vorräte sind aufgebraucht… Ich werde erst etwas ungeduldig und dann fallen mir die Menschen in der Ukraine ein.

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Die letzten drei Monate im Schnelldurchlauf

Arbeit: Ich habe so viel gearbeitet wie schon lange nicht mehr. Altes Projekt zu Ende bringen und tausend Dinge für das Neue lernen waren an sich schon tagesfüllend. Dann fiel Ende Januar meine Chefin aus familiären Gründen aus und ich musste sie in vielen Angelegenheiten vertreten. Da ich ja gerade erst frisch in der Arbeitsgruppe angefangen hatte, (noch) keine Expertin im Forschungsthema bin und überhaupt gar nicht so richtig wusste wie der Hase läuft Fisch schwimmt, war das sehr sehr herausfordernd. Und zeitraubend. Daher die Stille hier. Gleichzeitig hat es aber auch Spass gemacht und ich habe viel gelernt. Als es Mitte April etwas ruhiger wurde bekam ich eine Corona-Infektion.

Corona: Inzwischen ist die ganze Familie durch damit. Überhaupt kenne ich kaum noch jemanden, der es noch nicht hatte. Fazit: Corona ist wie ein Überraschungsei. Ob man sich bei Kontakt ansteckt, welche Symptome man bekommt, wie schwer man erkrankt und wie lange man braucht um wieder fit zu sein. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass wir drei schonmal die gleiche Krankheit hatten und die dann so unterschiedlich ausfiel. Als Pauline im Februar krank wurde, und das ziemlich heftig dafür, dass es bei Kindern ja nichts weiter ist und sie ausserdem auch geimpft war, da haben wir sie nicht isoliert. Angesteckt haben wir Eltern uns trotzdem nicht. Zwei Monate später hatte plötzlich der Iso einen positiven Test. So richtig wissen wir immer noch nicht wo er sich angesteckt hat, irgendwie auf der Arbeit, aber dort wurde zu dem Zeitpunkt noch Maske getragen (inzwischen sind alle Einschränkungen aufgehoben). Zwei Tage später konnte auch ich dann zwei Teststreifen vorweisen. Trotz unterschiedlicher Symptome war es übrigens bei keinem von uns „nur ein Halskratzen“ oder auch „nur eine leichte Erkältung“. Ganz im Gegenteil ging es uns allen so richtig dreckig und knapp vier Wochen nach meinem positiven Test brauche ich immer noch deutlich mehr Schlaf als vorher.

Teenager: Als Mutter und Vater mit der Seuche im Bett lagen, wurde das Kind dreizehn!!! Die Geburtstagspläne fielen so – danke für nichts, blödes Kack-Virus – zum dritten Mal in Folge ins Wasser. Sie trug es einigermassen mit Fassung und wir machten das Beste draus. Immerhin waren die Gymnastik-Wettkämpfe besser getimt, einer vorher und einer danach. So konnten wir ihre neue Mannschaft zwei mal anfeuern und dabei sein als den strahlenden Mädchen Medaillen um den Hals gelegt wurden.

Politische Lage: Womöglich wird Finnland schon bald der Nato beitreten. Allein die momentane Diskussion darüber wäre noch vor einem halben Jahr undenkbar gewesen. Aber wenn man sich eine über 1000 km lange Grenze mit Russland teilt und mit der Vergangenheit vertraut ist, sieht man den Krieg in der Ukraine auch noch mal aus einer anderen Perspektive. Angst und Sorgen sind hier durchaus präsent und ich kann den Wunsch vieler Finnen gut verstehen jetzt doch der Nato beitreten zu wollen. Auch wenn ich es schade finde, denn ich war immer stolz auf die Neutralität Finnlands und seine Rolle als Vermittler. Aber was will man machen wenn der Nachbar wahnsinnig geworden ist?

Winter, ade: Die Sache mit dem Frühling zieht sich in diesem Jahr ganz besonders in die Länge. Seit Februar liegt zwar irgendwie Frühling in der Luft, aber erst jetzt sind die 80 cm Schnee weitestgehend verschwunden (die Loipenpflege wurde in diesem Jahr am 1. Mai eingestellt – man hätte fünf Monate lang Ski fahren können wenn einem nicht Anfang März der Skistock zerbrochen wäre oder es in den Läden noch welche zu kaufen gegeben hätte) und die Seen tauen in Zeitlupe auf. Immerhin habe ich gestern die ersten kleinen Blättchen an einer Birke gesehen. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, an allen Fronten.