So. Das war jetzt eine sehr lange Blogpause. Ungeplant und eigentlich auch ohne speziellen Grund. Eine Mischung aus keine Zeit und keine Lust. Ich lese nach wie vor sehr gerne Blogs, muss aber sagen, dass sich das Schreiben inzwischen wie ein ausgelutschtes Bonbon anfühlt. Seit einigen Tagen allerdings ertappe ich mich dabei, wie ich im Kopf Beiträge schreibe. Vielleicht ist ‚keine Lust‘ ja jetzt vorbei.
1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Auf einer persönlichen Ebene ziemlich gut, eine 8.
2. Zugenommen oder abgenommen?
Weder noch.
3. Haare länger oder kürzer?
Auch gleich geblieben.
4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Kurzsichtiger.
5. Mehr Kohle oder weniger?
Gleich viel.
6. Besseren Job oder schlechteren?
Schwer zu sagen. Im neuen Job mache ich nur noch theoretische Experimente. Ich gehe also nicht mehr so wie all die 20 Jahre davor in die Natur oder ins Labor und erforsche das Verhalten von Tieren. Sondern lasse, ganz kurz gesagt, das Ergebnis vom Computer ausrechnen. Das hat einen riesengrossen Vorteil: ich kann im Sommer einfach so 5 Wochen lang Urlaub machen. Was ich mir schon lange gewünscht und auch sehr genossen habe. Andererseits stehe ich aber nicht mehr in der Natur oder im Labor und beobachte Tiere.
7. Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr. Weil sich mein Wunsch vom letzten Jahr erfüllt hat und wieder viel mehr möglich war.
8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Wüsste nicht.
9. Mehr bewegt oder weniger?
Weniger. Seit April ist die Homeoffice-Zeit vorbei und damit auch meine täglichen Streifzüge. Schade, aber ich arbeite trotzdem viel lieber im Büro als zu Hause.
10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Zwei COVID-Infektionen. Einmal zu Ostern und einmal im Advent.
11. Davon war für Dich die Schlimmste?
Die Erste. Die Zweite war eigentlich sehr ähnlich, hat sich aber nicht so ewig hingezogen.
12. Der hirnrissigste Plan?
Vielleicht bei strömenden Regen und grauenhafter Wettervorhersage trotzdem aus dem Auto zu steigen um einen Tag im Zoo zu verbringen. Wir waren mitten im Nirgendwo in Schweden und es gab auch einfach nichts anderes zu tun. Nach fünf Minuten hörte es auf zu regnen, nach weiteren fünf Minuten kam die Sonne raus und wir hatten einen grossartigen Tag.
13. Die gefährlichste Unternehmung?
Auf der Zugspitze herumzuklettern. Es fühlte sich aber nur deshalb so gefährlich an, weil auch viele andere Menschen da waren und nicht alle von ihnen die nötige Vorsicht und Umsicht walten liessen.
14. Die teuerste Anschaffung?
Ein Laptop. Tolles Teil!
15. Das leckerste Essen?
Das kann ich sofort sagen. Das waren die Spinatknödel mit Käsesosse in Lermoos in Österreich, wo wir nur übernachtet haben, weil es auf der deutschen Seite der Zugspitze keine bezahlbaren Unterkünfte mehr gab. Die ganze Deutschlandrundreise war ein einziges kulinarisches Highlight, aber in der kleinen Gaststätte, in der laut Speisekarte eine Oma die Küche regiert, hat es am allerbesten geschmeckt.
16. Das beste Buch?
Hm. Ich habe einige gelesen und die haben mir durchaus gefallen, aber es war keins dabei, das sich von den anderen abgehoben hätte. Deshalb nenne ich jetzt eins, das ich schon öfter und eben auch 2022 wieder gelesen habe: Drei Männer im Schnee von Erich Kästner. Das nahm ich aus dem Regal als der Krieg in der Ukraine ausbrach und ich etwas für die Seele brauchte.
17. Der beste Film?
Maudie. Ein Film über die kanadische Malerin Maud Lewis. Mit zwei meiner Lieblingsschauspieler:innen in den Hauptrollen.
18. Die beste „CD“?
Ich habe mir zum ersten Mal eine Playlist erstellt. Mit meinen Lieblingsliedern.
19. Das schönste Konzert?
Oh, ich war in so vielen Konzerten wie schon lange nicht mehr. Am schönsten war vielleicht das Weihnachtsoratorium, das ich nicht mehr live gehört habe, seit ich als Studentin selbst im Chor mitgesungen habe.
20. Die meiste Zeit verbracht mit?
Arbeiten vermutlich.
21. Die schönste Zeit verbracht mit?
Reisen. Das Jahr fing mit unserem traumhaften Urlaub auf Madeira an, dann verbrachte ich über 4 Wochen in Deutschland, wovon wir 3 umher gereist sind (und hier bedaure ich wirklich sehr, dass ich das nicht verbloggt habe, weil es grossartig war) und hörte mit einer wunderbaren Woche in Nordfinnland, gemeinsam mit Familienbesuch aus Deutschland, auf.
Gesellschaftsspiele spielen. Mit Familie, Freunden und Kollegen. In meiner neuen Arbeitsgruppe gibt es einige Mathematiker:innen und die scheinen sehr gern sogenannte Kenner- und Expertenspiele zu spielen. Seit April haben wir unsere monatlichen Arbeitsgruppentreffen wieder vor Ort und im Anschluss gibt es immer einen Spieleabend. Ich habe solche Spiele noch nie vorher gespielt, war aber sofort angefixt. Einmal sind wir innerhalb unserer 4-5 Stunden mit einer Szene eines Spiels nicht fertig geworden und haben dann am nächsten Tag in einer sehr ausgedehnten (ehem) Mittagspause zu Ende gespielt.
22. Zum ersten Mal getan?
Mir konkrete Gedanken darüber gemacht, was wir tun falls in Finnland Krieg ausbricht. Sehr unwahrscheinlich, aber seit Februar habe ich das (sicherlich naive) Gefühl in absoluter Sicherheit zu leben verloren. In dem Zusammenhang: Vorkehrungen für eventuelle Katastrophen getroffen. In unserem Haushalt gibt es jetzt zum Beispiel Jodtabletten, weil der finnische Staat das empfohlen hat.
Eine Gymnastikmannschaft koordiniert. Wohlgemerkt nicht trainiert, davon habe ich keine Ahnung. Sondern mich um die Finanzen gekümmert, Mannschaftsabende und Wettkampfreisen organisiert, Anschaffungen getätigt und das Sprachrohr zwischen Verein und Eltern sowie zwischen Trainern und Eltern gewesen. Das wird hier grundsätzlich ehrenamtlich von Eltern geleistet und nachdem ich mich all die Jahre mit „aber ich kann doch kein Finnisch“ herausgeredet hatte, fand ich nun, dass ich auch mal dran wäre. Es macht unerwartet viel Spass und frisst unerwartet viel Zeit. Ein Grund für ‚keine Zeit zum bloggen‘.
23. Nach langer Zeit wieder getan?
Urlaub in Deutschland (ausserhalb meiner Heimatstadt) gemacht. Dabei ein paar Orte besucht, an denen ich schon lange nicht mehr war und die ich unbedingt mal wieder sehen wollte: der Darß, Dresden und die sächsische Schweiz. Auf dem Weg nach Deutschland haben wir auch unsere französischen Freunde in Dänemark besucht. Wir bekamen nicht mehr genau zusammen wie lange wir uns nicht mehr gesehen hatten, etwas um die 8 Jahre. Viel zu lang, das Wiedersehen war einer meiner Highlights des Jahres.
24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Die Weltlage und die COVID-Infektionen.
25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
In mehreren Angelegenheiten mich, dass ich das schon schaffe. (Hatte Recht.)
26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ich habe zu Weihnachten viele schöne bunte Socken verschenkt.
27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Zeit und Aufmerksamkeit
28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Nach dem Weihnachtskonzert des Lieblingschors kam eine der Sängerinnen, die auch meine Kollegin ist, zu mir und sagte, sie fände es immer so schön wenn sie mich im Publikum entdeckt. Dann hätte sie jemanden für den sie singen kann und es mache ihr gleich noch mal so viel Spass.
29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Der Nikolaus war da! (Wir hatten in der Nikolausnacht einen fünfjährigen Übernachtungsgast und ach, es war so toll mal wieder diese unbändige Begeisterung zu erleben.)
30. Dein Wort des Jahres?
Spieleabend
31. Dein Unwort des Jahres?
Spezialoperation
32. Dein Lieblingsblog des Jahres?
Alle in der Blogroll.
33. Dein größter Wunsch fürs kommende Jahr?
Frieden. Für mich persönlich eine berufliche Perspektive. (Vertrag läuft mal wieder Mitte des Jahres aus.)
(2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008)